Das neuraum-Architekturbüro wurde vom DRK-Kreisverband Marburg-Gießen e.V. beauftragt, 2023/2024 drei Katastrophenschutzstützpunkte zu errichten. Bei den Neubauten in Lich, Wetter und Stadtallendorf handelt es sich um eingeschossige Sozialgebäude, in denen Sanitär- und Umkleidebereichen sowie Schulungs- und Funktionsräume untergebracht werde. Außerdem gehört zu jedem Katastrophenschutzstützpunkt eine große Fahrzeughalle mit Stellplätzen für Einsatzfahrzeuge. Hinzu kommen Parkplätze für die DRK-Helfer.
Kritische Infrastruktur
Da es sich bei den Neubauten um Einrichtungen mit kritischer Infrastruktur handelt, haben wir bei der Planung den Fokus auf Autarkie gerichtet: eine Ersatzstromversorgung ist für den Fall des Falles durch Fremdeinspeisung von Strom gewährleistet. Sollte ein Katastrophen- bzw. Evakuierungsfall eintreten, besteht die Möglichkeit, in den Hallen kurzfristig eine Notunterkunft einzurichten.
Das DRK wird die neuen Katastrophenschutzstützpunkte zukünftig als Leitstelle nutzen, als Sammelstelle für Helfende und Material sowie als Logistikeinheit. Denn der Schutz der Bevölkerung vor Katastrophen und die wirksame Hilfe im Katastrophenfall ist eine der Kernaufgaben des DRK. Das neuraum-Team ist stolz darauf, durch den Bau der neuen Katastrophenschutzstützpunkte seinen Teil dazu beizutragen, dass Zivil- und Katastrophenschutz verlässlich funktionieren.
Die Bauweise
Der Hallenbereich wurde in Stahlbauweise mit wärmegedämmten Dach- und Wandelementen errichtet und wird durch eine beheizte Bodenplatte temperiert. Am Standort Wetter befindet sich neben der Halle ein offener Unterstellbereich, den das DRK für Anhänger und Versorgungsmaterial verwenden wird.
Die Gebäude, in denen die Sozial- und Funktionsräume untergebracht sind, haben wir in Holzbauweise ausgeführt. Zu diesen Räumen gehören ein großer Schulungsraum, ein Büro, mehrere Wasch-, Dusch- und Umkleideräume, eine Küche und ein Raum zur Vorhaltung von Lebensmitteln. Zudem haben wir im Katastrophenschutzstützpunkt in Wetter eine professionelle Industrieküche eingebaut, die andere Standorte mitversorgen kann.
Die technische Ausstattung
Die drei Stützpunkte für den Katastrophenschutz decken den benötigten Heizwärmebedarf mit Luft-Wasser-Wärmepumpen ab. Die Wärmeverteilung erfolgt über Heizkörper im Sozial- und Funktionsbereich sowie über Bodentemperierung in der Fahrzeughalle. Um einen hohen Autarkiegrad zu erreichen, wird die Stromversorgung mit Photovoltaik-Modulen auf dem Dach unterstützt.
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