Restaurierungen von Denkmalschutzobjekten und der Umgang mit historischer Bausubstanz liegen dem neuraum-Team besonders am Herzen. Darum sind wir stolz auf die erfolgreiche Grundinstandsetzung und Innensanierung der Pfarrkirche St. Georg in Großenlüder, die nicht nur für die Gemeinde von hohem historischem und religiösem Wert ist.

Schadensbild und Anlass der Innenrestaurierung

Bei unseren ersten Begehungen im Jahr 2019 präsentierte sich der Kirchenraum dunkel und stark verschmutzt. Die Wand‐ und Deckenflächen wirkten grau, fleckig und düster. Auch die Elektrotechnik war in die Jahre gekommen, die Heizungsanlage war mit hohen Betriebskosten verbunden und nur schwer regelbar. So fassten die Gremien der Gemeinde den Beschluss, die Raumschale malertechnisch überarbeiten zu lassen, die Elektroinstallation zu modernisieren und das Heizsystem – so war die erste Idee – mit Warmluftkonvektoren zu erneuern. Doch dann fielen uns im Bereich der Fensterrücklagen ausgedehnte Risse in den Putzschichten auf. Ganze Putzbereiche lösten sich im Bereich der Korbbögen, sodass die Kirche für Besucher gesperrt werden musste. Im Bereich der Aufstandspunkte der Gewölbe (bzw. Vouten) wurden schwerwiegende Feuchteschäden am Tragwerk festgestellt. Pilzbefall und Holzschädlinge hatten das Tragwerk angegriffen und in vielen Bereichen komplett zerstört. Weiterhin waren Mauerlatten auf der Mauerkrone, Schwellhölzer, Stuhlschwellen und Deckenbalken beschädigt.

Was dringend nötig war: Grundinstandsetzung, Modernisierung und Innenrestaurierung

Umfangreiche Untersuchungen führten zu der Erkenntnis, dass die zunächst oberflächig angedachte Sanierung tiefgreifender werden würde. Gemeinsam mit eingebundenen Fachleuten haben wir entschieden, das Heizsystem auf eine wassergeführte Wand‐ und Fußbodenheizung umzustellen sowie für den Bodenbelag Fliesen statt Naturstein zu verwenden. Zeitgleich wurde ein neues Konzept entwickelt, wie die Kirche zukünftig vielseitiger und kreativer genutzt werden kann – der Kirchenraum sollte dafür einladender, freundlicher und heller werden. Unser Entwurf für dieses Vorhaben war zurückhaltend und aufgeräumt, vor allem galt es, jegliche Veränderungen an der Kirche sensibel anzugehen und bis ins Detail mit vielen Stellen abzustimmen.

Im Sommer 2020 konnte dann die sehr umfangreiche Instandsetzungsmaßnahme und Innenrestaurierung beginnen.

Zweieinhalb Jahre Teamwork

Wir möchten betonen, dass ohne das große Engagement der Kirchengemeinde dieses Vorhaben nicht in der geplanten Zeit und nicht im geplanten Kostenrahmen hätte fertiggestellt werden können. Die Eigenleistungen umfassten nicht nur das Aus‐ und Einräumen der Kirche, diverse Hilfestellungen und die Grundreinigung, sondern sogar auch die kompletten Abbruch‐ und Rohbauarbeiten, die Entfernung der alten Farbfassungen der Raumschale und die Neugestaltung der Sakristei. Alle Maßnahmen wurden in enger Abstimmung mit dem Bauherrn, der Bauabteilung des Bischöflichen Generalvikariats, dem Hessischen Landesamt für Denkmalpflege und den beteiligten Fachplanern und Restauratoren durchgeführt. Viele sakrale Gegenstände haben in Absprache mit dem Bistum und der Denkmalschutzbehörde einen neuen Platz in der Kirche gefunden. Außerdem wir sind begeistert von den Glastrennwände in den Arkaden, die auf filigrane Weise eine thermische Trennung zwischen geschützter Vorkirche und dem eigentlichen Kirchenraum bewirken. Wir sind stolz darauf, die Kirche gemeinsam nachhaltig und zukunftssicher wiederhergestellt und einen freundlichen, hellen Kirchenraum geschaffen zu haben.

Im Dezember 2022 erhielt die Gemeinde eine einladende und festliche, multifunktional nutzbare Pfarrkirche zurück.

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